Mit 94 Jahren kann man schon eine ganze Menge aus dem eigenen Leben erzählen. Vor allem hat uns Josefines Lebenstraum sehr beeindruckt. Deswegen möchten wir ihr helf
Unser Ziel als youngSTAs: alle Senioren in Villach besuchen! - Diesmal war es Josefine Kogler. Anfang September hat sie ihren 94. gefeiert. Gemütlich im Garten bei Renate und Leo, unserern großartigen und liebenswerten Gastgebern, haben wir Josefine unsere Fragen gestellt.
"Erzähl uns mal, wo und wie du aufgewachsen bist, was du in deiner Kindheit erlebt hast und wie es dazu gekommen ist, dass du Geburtshelferin geworden bist und über 3000 Kinder gesund auf die Welt gebracht hast?" Sie antwortete prompt. "Ja, damals in Grades im schönen Metnitztal war alles ganz anders, als heute! Das könnt ihr euch gar nicht vorstellen."
Für uns junge Stadtkinder undenkbar, wie sich das Leben in der Vor- und Nachkriegszeit abgespielt haben muss. Das tägliche Auskommen, Teilen und füreinander Sorgen in einer Großfamilie, die Ungewissheit, wie es weitergeht, das furchtbare Geheule der Raketen und Krachen der Bomben, die Angst um die nackte Existenz und das Vertrauen auf Gottes Gnade und Schutz - all das und vieles mehr war damals Teil ihres Lebens.
"Ich hatte keine Wahl, in welche Schule ich gehen könnte. Es wurde mir einfach vorgeschrieben. Aber für die Schwesternschule habe ich mich dann entscheiden dürfen und das hat mir sehr gut gefallen. Im Laufe meiner Tätigkeit als Hebame konnte ich im ganzen Bezirk +3000 Kinder gesund zur Welt bringen. Das war eine Gnade Gottes."
Wir wollten unbedingt wissen, wie sie zum Glauben und in die Adventgemeinde gefunden hat. Das war auch sehr interessant - eigentlich fast zufällig an einem bemerkenswerten Ort. Josefine war immer schon sehr geschichtsinteressiert und reiselustig. Damals war sie mit einer Reisegruppe in Israel im sogennanten Oberen Raum, in dem nach der Tradition das letzte Abendmahl mit Jesus stattgefunden hat. Und genau dort trifft sie eine adventistische Gruppe aus Deutschland. Sie erhält nach einem interessanten Gespräch ein Prospekt von der Stimme der Hoffnung und Audio Kassetten, um interessante Sendungen über Glaube und Bibel anzuhören. Sie hat herausgefunden, dass es auch Adventisten und Villach gibt und hat sich entschlossen, den Gottesdienst zu besuchen. Bald darauf hat sie Bibelstunden von Pastor Ernst Marecek bekommen und wurde am 22. Dezember 1978 getauft. Es begann für sie ein neuer Lebensabschnitt voller Hoffnung, Lebensfreude und Lebenssinn in einer Glaubensfamilie und ermutigenden Gemeinschaft. Leider hat ihre Familie diesen Weg nicht mit ihr geteilt, aber es wurden ihr keine Hindernisse in den Weg gelegt. Bis heute ist sie eine treue gläubige Frau, die jeden Tag mit Gott lebt und ihren Herrn Jesus sehnlichst erwartet. Am Liebsten würde sie schon bei ihm sein.
"Was würdest du uns Jugendlichen raten?" - Unsere Lieblingsfrage. Wir waren ganz gespannt. Sie hat länger überlegt. "Beschäftigt euch mit der Bibel - Gottes Wort. Ich habe seit 12 Jahren jeden Tag eine A4 Seite abgeschrieben. Das hat mein Leben sehr bereichert und verändert. All die Geschichten beim Abschreiben zu vertiefen und zu studieren. Und Gott zu folgen, ihn beim Wort zu nehmen. Das ist wirklich wichtig. Dort steht alles drin, was wir zum Leben brauchen." Doch plötzlich veränderte sich ihr Gesicht. Sie wurde sehr traurig und erzählte weiter, dass ihr Lebenswerk nicht vollendet ist. Sie kann nicht mehr lesen und schreiben trotz verschiedener Hilfsmitteln. "Es fehlen mir noch 800 Seiten, dann könnte ich alles binden lassen und hätte die ganze Bibel abgeschrieben. Aber da ist leider nichts mehr zu machen." Wir blickten einander an und fielen ihr ins Wort: "Bist du sicher? Was wäre, wenn wir dir helfen, dein Lebenswerk zu vollenden. So als hättest du alles selbst geschrieben?" "Das wäre wirklich fantastisch, aber wie soll das möglich sein?" "Mach dir keine Sorgen, wir finden eine Lösung!" Die Räder fingen sich schon an zu drehen - vor allem bei David, unserem Programmier-Checker. "Ich hab da schon eine Idee!"
Diese Vorstellung zauberte ein Lächeln in Josefines Gesicht und ihre Augen leuchteten, obwohl sie davon keine Ahnung hatte, wie das realisiert werden könnte. Gemeinsam sangen wir ein Lied zur Ehre Gotte und beteten um Weisheit für dieses Projekt. Es war eine wunderbare Gemeinschaft. Wir wurden köstlich verwöhnt und gestärkt. Wir sind gespannt, wie wir das Projekt umsetzen werden. Viel Zeit bleibt uns nicht, denn keiner weiß, wann sein letzter Tag kommt. Aber eines ist sicher: Gottes Wort ist zuverlässig und was er verspricht, das hält er gewiss.
Wir freuen uns schon auf unseren nächsten Besuch bei den seniorSTAs. :-)
Entscheidend ist, in Bewegung zu bleiben mit allen Sinnen. Das Senioren Team war wieder voll im Einsatz und Natascha holte die Luftballons heraus. Bewegung pur. Es war so lustig.
Das Haus Elim ist ein Seniorenheim mit dem Schwerpunkt "Geistige Beeinträchtigung". Gemeinsam mit einer Jugendgruppe aus Bogenhofen wollten wir den Menschen dort eine Freude machen. Wir waren überwältigt...